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Probenwochenende auf dem Stettenhof

LIEBES TAGEBUCH,

Freitag 20.11.2009, 

heute ist der Tag von dem Ute und Thomas schon seit vielen Proben sprechen. Meine Eltern machen auch schon seit Stunden Streß: “Sei anständig, benimm dich, red’ nicht mit vollem Mund,……” Als ob ich das jemals gemacht hätte. Warum bekomm’ eigentlich ich immer den kleinsten Koffer in der ganzen Familie? Wie soll denn da alles rein passen?

16:00 Uhr Jetzt bringen Sie mich auch noch persönlich mit dem Auto nach Mödingen. Haben die etwa Angst, dass ich unterwegs abhaue??

16:30 Uhr Alle sind endlich angekommen. Manche hätten wohl besser in Heimatkunde aufpassen sollen, dann wären die nicht falsch abgebogen und man müsste hier nicht ewig nach dem Stettenhof suchen. Ute verteilt die Zimmer. Naja, es hätte schlimmer kommen können. Aber die 3 Tage werden wir es schon zusammen aushalten auf der Bude. Schnell das passende Bett sichern und die Betten überziehen.

18:00 Uhr Endlich gibt es was zu Essen. Die Auswahl ist ganz OK.  Wecken, Brot, verschiedene Wurst, Käse, Gurken, Paprika und sonst noch ein paar leckere Sachen.
Ute begrüßt Peter Göser, einen Tubisten aus Ravensburg. Ein Kumpel von ihr und ihrem Mann und stellt ihn der ganzen Gruppe vor. Er soll Maximilian die nächsten 3 Tage zur Seite stehen. Warum bekomme ich eigentlich keinen “Personal-Trainer”?

19:00 Uhr Gesamtprobe. Thomas zeigt uns die Marschrichtung und sagt: “Er freut sich auf die nächsten Tage mit uns”. Nach dem ersten Stück bin ich mir nicht mehr sicher, ob er es jetzt nochmals sagen würde. Ich glaube, das war eine gute Idee mit dem Probenwochenende.
Franziska ist mit beim Probenwochenende, obwohl sie Geburtstag hat. Wir gratulieren ihr mit einem Ständchen und von Ute bekommt sie ein kleines Geschenk. 

21:00 Uhr Die Probe ist aus. Endlich Freizeit. Wir spielen noch was mit den Anderen und gehen dann ins Bett.

22:00 Uhr Nachtruhe

??:05 Uhr In ein paar Zimmern ist noch mächtig Party. Und alle machen mit. Die Hausleute haben gesagt, wir sind ganz allein. Kein Problem, ihr stört niemanden. Jetzt erst merk ich, wie super das ist. 

??:10 Uhr Musizieren macht mächtig hungrig. Ob es wohl noch was essbares gibt.
Ich geh’ mal in die Küche nachschauen. 

??:20 Uhr Ist es eigentlich noch heute oder schon morgen?

??:25 Uhr Jetzt wird es langsam ruhig im Haus. Selbst im Proberaum ist es ganz friedlich.

??:30 Uhr Endlich beginnt die Nachtruhe

??:35 Uhr Im Zimmer gegenüber scheint noch was zu gehen. Ich geh mal schauen…

??:40 Uhr Wie still es im Haus ist, wenn alle schlafen  ;-))

Samstag 21.11.2009

07:30 Uhr War heute Nacht die Umstellung von Sommer auf Winterzeit, oder warum fehlen mir soviele Stunden Schlaf? Ich geh’ kurz ins Bad, hau’ mir eine Runde Deo unter die Achseln und schon fühlt man sich, geruchsmäßig, wie neu geboren. Komisch, die anderen sitzen schon alle beim Frühstück. Ich mach mir meinen Kaba mit kalter Milch. Ist das jetzt ein Problem?? Gestern Abend hab’ ich bei Wolfgang Kaba mit warmer Milch bestellt. Wie soll ich auch am Abend schon wissen was ich am nächsten Morgen will?
Es gibt mehrere Sorten Marmelade, Honig, Nutella und Wurst. Wurst und Käse passt heute am besten. Woher die so früh bloß die frischen Brötchen haben. Ich glaub’ ich bleib hier.

09:00 Uhr Es geht direkt in die Registerproben. Ich wusste gar nicht, dass es hier noch so viele extra Zimmer zum Proben gibt.
Thomas schnappt sich die Trompeten und verschwindet im oberen Stockwerk.
Peter Göser bekommt das tiefe Blech,
Hermann Schwarz (der Musikschulleiter aus Ichenhausen) geht mit den Hölzern in den Frühstücksraum und Markus Ellenrieder (der Schlagzeugausbilder) bleibt mit den Drummern im Proberaum.
Und dann wird’s ganz schön heftig.
Mal hört man aus jeder Ecke das gleiche Stück, und dann spielt jeder wieder was ganz anderes.
Herr Schwarz macht mit den Hölzern Übungen, die im ersten Moment aber rein gar nichts mit dem Musikunterricht zu tun haben, den wir bisher kannten. Da wird marschiert und gemeinsam gesungen. 
Bei Peter spielen die Tenorhörner “alle meine Entchen” im 3/4 Takt.  Ich sag dir, das hätte es früher alles nicht gegeben….

10:30 Uhr Endlich Pause. Jule, Wolfgang und Ute haben Butterbretzeln und Getränke zur Stärkung bereitgestellt und nach einem kurzen verschnaufen, geht’s auch schon direkt weiter. Ich sag dir,..   soviel wie heute hab’ ich schon lange nicht mehr gelernt.

12:00 Uhr Das Instrument kann sich jetzt erst mal ausruhen. Die Küche hat Schnitzel mit Kartoffel-, Grünem- und Tomatensalat aufgetischt. Liebes Tagebuch, ich sag’ dir, wenn die so weiter machen, bekomm ich morgen die Hose nicht mehr zu.

13:00 Uhr Nach dem Mittagessen und einer kurzen Verschnaufpause, geht es in den Registerproben weiter. Unsere Dozenten und Ausbilder schaffen es super, uns auch mit vollem Bauch zu motivieren und wir sind voll konzentriert bei der Sache.

16:00 Uhr  Mit Thomas machen wir eine gemeinsame Probe. Der Unterschied zur ersten Probe gestern ist gewaltig. Hätte nie gedacht, dass man an einem Tag so viel lernen kann.

19:00 Uhr Nach einem reichhalten Abendessen geht’s nochmals ran.
Thomas muss bei uns den Blutdruck erst einmal mit ein paar Übungen wieder in Gang bringen.
Wir spielen die Stücke nochmals durch und üben die Weihnachtlieder für die nächsten Auftritte.

20:00 Uhr Thomas entläßt uns in die Freizeit. Überall  im ganzen Haus ist was geboten. Video schauen, Erfahrungsaustausch, Partymusik und bei Ute, Wolfgang und Peter im Frühstücksraum gemeinsame Spiele spielen.

Sonntag 22.11.2009

09:30 Uhr Nach einem späten Frühstück, geht’s nun auf zum Endspurt. Thomas will mit uns das Erlernte nochmals vertiefen. Und ich finde wir sind super unterwegs. Das könnte man schon fast vor Publikum aufführen.
Manche Zuhörer kommen jetzt schon regelrecht ins Träumen.

Ute kommt. Sie sagt: “Das Wochenende hat Ihr riesen Spaß gemacht” und “wir sind ein toller Haufen” (eh boa, das läuft runter wie Öl). Ich find’ es stark, dass fast die ganze Kapelle hier am Probenwochenende teilgenommen hat.

Bei den vielen Helfern bedankt Sie sich mit einem kleinen Präsent.

Bei Jule, Peter (ich wusste gar nicht dass man mit Tubisten so viel Spaß haben kann), bei Michael, für die Unterstützung im Schlagwerk, bei Thomas für die viele Arbeit und die tolle Leitung und bei Wolfgang für die Hilfe (hier gibt’s kein Bild, denn der bekam auch noch einen Kuss, und die Seite soll ja Jugendfrei sein  ;-))

Vielen Dank auch an alle Eltern und Fahrer, die uns zum Stettenhof gebracht und wieder abgeholt haben.

Nach der Probe und den Gruppenfotos, ist nun Zimmer aufräumen angesagt. Ich wusste doch schon am Freitag – der Koffer ist viel zu klein. 

Leider ist um 13:00 Uhr ein Super Wochenende bereits wieder vorbei und es geht nach Hause. Schade, aber dafür kann ich jetzt endlich ausschlafen  ;-)))))